Hallo, ich bin Marco und neben meiner Leidenschaft für Oldtimer arbeite schon seit Jahren in meiner Heimwerkstatt mit Holz und dort vor allem mit Olivenholz.
Was ich dir hier auf dieser Seite erzähle, sind meine persönlichen Erfahrungen aus ca. 7 Jahren Arbeit mit Olivenholz, diversesten kleinen und großen Projekten, von Schnitz und Drechselfiguren bis hin zu Tischen.
Wie sind die Infos im Folgenden aufgebaut:
1. Drechseln & Schnitzen von Olivenholz
2. Sägen, Bohren & Schleifen
3. Die perfekte Oberfläche in 2 Schritten
4. Kleben, Schrauben, Gravieren
5. Wie kann man Fehlstellen ausbessern, ohne das man es sieht?
6. Die zwei häufigsten Fehler bei der Bearbeitung von Olivenholz
Vorab: Egal bei welcher Art der Verarbeitung sollte das Holz immer ausreichend getrocknet sein, um spätere Risse und ein Verziehen des Holzes zu vermeiden. Wenn man bereits fertige Kanteln kauft, kann man davon ausgehen, dass diese bereits ausreichend getrocknet sind. Hat man jedoch Stämme oder Äste, die man weiterverarbeiten möchte, sollte man diese noch trocknen lassen. Dabei kann der folgende Tipp zum Lagern des Holzes vor bösen Überraschungen nach der Lagerzeit schützen.
Ach ja, vorab noch ein wichtiger Tipp zur Lagerung von Olivenholz. Bei ganzen Stämmen ist es ratsam die Rinde vor der Einlagerung und Trocknung zu entfernen, da sich unter der Rinde Insekten einnisten können, die das Holz befallen und man dann unschöne Löcher und Kerben im Holz hat, die man vermeiden kann.
Drechseln: Olivenholz ist im Allgemeinen härter und dichter als viele andere Hölzer. Dies bedeutet, dass es beim Drechseln mehr Widerstand bieten kann. Daran muss man sich gewöhnen und sollte erstmal mit einem Testwerkstück begonnen werden. Aufgrund seiner Dichte und natürlichen Eigenschaften neigt Olivenholz manchmal dazu, während des Drechselns Risse zu bilden, insbesondere wenn es nicht ausreichend getrocknet ist. Es ist wichtig, trockenes Holz zu verwenden und Rissbildung zu minimieren.
Alle Risse sind aber nicht verhinderbar, da sich diese auch im inneren des Werkstückes befinden können und dann erst im Prozess hervortreten. Risse gehören aber auch zum natürlichen Erscheinungsbild des Holzes dazu. Wer keine Risse in seinem fertigen Ergebnis möchte, der muss es mehrere Male probieren, bis er ein vollständig Rissfreies Werkstück hat.
Schnitzen: Das Schnitzen von Olivenholz ist aufgrund seiner Härte nicht leicht und eher für fortgeschrittene geeignet. Zum Start eignet sich eher Linde Zirbel und Kiefernholz.
Hier ein paar Tipps für die die es trotzdem versuchen wollen:
Mit wenig Druck arbeiten, da man sonst schnell zu viel wegschnitzt. Man möchte zwar der härte entgegenwirken, dieses gelingt aber eher durch ausreichend scharfes Schnitzwerkzeug, was auch schon der zweite Tipp ist. Außerdem sollte man wie bei jeder Bearbeitung auf eine ausreichende Trocknung des Holzes achten.
Und dann hilft nur noch eins: Geduld. Denn Übung macht den Meister. Mit einfacheren Projekten starten und sich stück für Stück an komplexere Sachen trauen.
Sägen von Olivenholz: Olivenholz wird aufgrund seiner Härte ausschließlich mit der Bandsäge geschnitten, da ein Sägen von Hand zu kraft und zeitaufwendig ist. Bei der Arbeit mit der Bandsäge gibt es jedoch einiges zu beachten. So kann es vorkommen, dass das Sägeblatt überheizt und es brandspuren am Holz gibt, wenn die Säge zu schnell eingestellt ist, daher sollte die Säge bei Olivenholz langsamer eingestellt werden.
Auch die Geschwindigkeit, mit der das Werkstück durch die Säge geschoben wird, unterscheidet sich von anderen hölzern. S muss man Olivenholz langsamer durch die Bandsäge schieben, dass ich sonst unschöne schnittspuren am Holz bilden. Das kann, wenn man vorher nur andere Holz gesägt hat etwas Umgewöhnungszeit brauchen. Am besten man probiert mit einem Reststück verschiedene Geschwindigkeiten aus um sich an die neuen Gegebenheiten zu gewöhnen. Weiterhin empfiehlt sich Für Olivenholz ein feineres Sägeblatt mit möglichst vielen Zähnen pro Zoll zu nehmen, um ein sauberes und präzises Schnittbild zu erzielen. Dies empfiehlt sich auch wenn man Olivenholz mit einer Handsäge bearbeiten möchte. Ich habe auch schon Eisensägen benutzt, da diese recht eng bezahnt sind und sich Olivenholz damit gut sägen lässt.
Bohren: Beim Bohren sollte man immer ein Stützmaterial unter das Werkstück legen, um ausrisse zu vermeiden. Dieses sollte idealerweise aus einem anderen weicheren Holz sein. Außerdem muss man wie beim Sägen, darauf achten, dass die Bohrmaschine nicht zu schnell eingestellt ist, da der Bohrer sonst sehr heiß wird und das Werkstück Brandspuren bekommt und es wegen der Reibung zu Rauchentwicklung kommt.
Schleifen: Wenn man ein Werkstück schleifen will, sollte man ja immer mit einer gröberen Körnung starten und dann auf eine feinere Körnung wechseln, weil dies zum einen Zeitsparend ist und zum anderen das Schleifpapier schont. Das gilt bei Olivenholz umso mehr.
Das aus zwei Gründen: Zum einen ist das Holz sehr hart und daher kann es nötig sein eine gröbere Körnung zu verwenden als bei anderem Holz um die gleiche Masse an Holz wegzuschleifen. Zum anderen setzt sich durch die Feinheit und Härte des Holzes sonst das feinere Schleifpapier sofort zu, was nicht nur den Prozess verlangsamt, sondern auch zu unnötigem Materialverbrauch führt. Wenn man aber erstmal bei einer feinen Körnung angekommen ist kann man damit beim Olivenholz eine sehr schöne glatte Oberfläche erzeugen, die mit anderen Hölzern so nicht möglich ist.
Wichtig: Beim Schleifen immer an eine ausreichende Staubabsaugung denken, da die Staubbelastung auf Dauer gesundheitsschädlich ist.
Erstens: Richtig Schleifen. Wen man Olivenholz schleifen will, gilt das gleiche wie auch beim Schleifen von allen anderen Materialien und Hölzern. Immer mit gröberer Körnung starten und sich dann zu feinere Körnung vorarbeiten. Das spart nicht nur Zeit, sondern schont auch das Material.
Die Empfehlung: die Körnung von Schritt zu Schritt zu verdoppeln. Wenn man mit einer 80 er Körnung startet, benutzt man nach dem Schleifpapierwechsel eine 160 er Körnung und dann eine 320 er Körnung usw., bis man die gewünschte Glätte erreicht hat.
Am besten man probiert man dies Mal an einem Reststück aus, bevor man das gröbere Schleifpapier an seinem Werkstück probiert. Ist die Oberfläche dann schön glatt kann man zum zweiten Schritt dem Polieren übergehen.
Zweitens: Polieren/Wachsen. Im zweiten Schritt Nach dem Schleifen ist das Polieren ein entscheidender Schritt, um die Oberfläche von Olivenholz weiter zu veredeln. Sie können spezielle Poliermittel verwenden, die für Holzoberflächen geeignet sind, aber ich nehme immer Bienenwachs und habe damit gute Erfahrungen gemacht. Man kann auch Carnaubawachs verwenden. Tragen Sie das Poliermittel gleichmäßig auf das Holz auf und reiben Sie es mit einem weichen Tuch oder einer Polierbürste ein.
Einfach mit kreisenden Bewegungen fortfahren, bis die Oberfläche den gewünschten Glanz erreicht. Das Polieren trägt nicht nur zur Glättung bei, sondern schützt das Holz auch vor Feuchtigkeit und Verschleiß, wodurch seine natürliche Schönheit erhalten bleibt.
Kleben: Wer etwas bauen möchte, das aus mehreren Teilen Olivenholz besteht und nicht nur aus einem einzelnen Teil, der wird um das Kleben wahrscheinlich nicht herumkommen. Hierbei ist es wichtig die Stellen, auf die der Holzleim aufgetragen wird vorher abzuschleifen, damit dieser haften kann, da dieser auf einer Bereits gölten Oberfläche nicht haften kann. Zum Kleben kann man normalen Holzleim aus dem Baumarkt nehmen.
Schrauben: Egal bei welcher Holzart es ist immer wichtig vor dem Schrauben vorzubohren. Dieses ist jedoch bei Olivenholz umso wichtiger, da dieses Holz zwar sehr hart ist, aber bei Spannung bzw. Druck auch sehr schnell reißt. Daher immer vorbohren und auch immer mit einem genügend großen Bohrer. Ich empfehle diesen mal vorher an einem Reststück zu testen und zu schauen, wie sich das Holz verhält und ob die Schraube noch hält.
Gravieren: Beim gravieren muss man mit einplanen, dass man an stark gemaserten Stellen die Gravur wahrscheinlich nicht erkennen können wird, da der farbliche dunkle Unterschied der mit der Gravur in das Holz gebrannt wird auf der dunklen Maserung nicht zu erkennen ist. Zumindest bei kleineren detaillierteren Gravuren wird dies der Fall sein.
Daher: Beim gravieren lieber (im Gegensatz zu sonst) Olivenholz mit weniger starker Maserung auswählen.
Die gute Nachricht: Das Ausbessern von Fehlstellen ist bei Olivenholz einfacher als bei anderen Hölzern, da man die späteren Übermalungen dank der Maserung nicht so sieht bzw. sie nicht von der Maserung unterscheiden kann.
Und so wird’s gemacht: Einfach ein bisschen Holzkitt aus dem Baumarkt nehmen und den Riss oder das Loch zukitten. Einen Tag trocknen lassen und dann mit einem Holzkorrekturstift nachbessern. Ich persönlich nehme bei gemasertem Olivenholz auch einen dünnen Edding und verwische dann die korrigierte Stelle mit dem Daumen, dadurch kann man den Unterschied zwischen Korrektur und intensiver Maserung nicht mehr erkennen.
Achtung: Das Verwenden eines schwarzen Eddings empfiehlt sich allerdings nur, wenn man auch ein sehr stark gemasertes Werkstück hat, wo ein dunkler strich mehr oder weniger nicht auffällt. Für weniger gemaserte Olivenholz Stücke sollte man hellere Holzkorrekturstifte nehmen. Diese gibt es in allen Brauntönen von Hellbraun bis Dunkelbraun im Baumarkt zu kaufen.
Der erste Fehler ist es, man kann es nicht oft genug wiederholen Olivenholz nicht ausreichend trocknen zu lassen, bevor es bearbeitet wird. Wenn das Holz nicht richtig getrocknet ist, kann es während des Bearbeitungsprozesses reißen, sich verformen oder andere strukturelle Probleme entwickeln. Eine gründliche Trocknungszeit ist entscheidend, um diese Probleme zu vermeiden. Gerade wenn es lange draußen gelagert war, kann das fertige Produkt bei unzureichender Trocknung dann in der Wohnung Risse aufweisen.
Zweitens: Olivenholz ist bekannt für seine Härte und Dichte, was es schwieriger zu bearbeiten macht als andere Hölzer. Ein Fehler ist es, dies nicht angemessen zu berücksichtigen und die Geschwindigkeit, sei es beim Sägen Bohren oder auch drechseln nicht anzupassen und so unsaubere Ergebnisse Order Splitternde Ergebnisse zu riskieren.
Empfehlung: Egal bei welcher Bearbeitungsart immer mit einem Reststück testen, bevor es an das Finale Werkstück geht.